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Im Gespräch | Lehmbau und Kreislaufwirtschaft

Aus Anlass der Ausstellung THINK EARTH! im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz in Mainz wurde ein Podcast-Gespräch aufgezeichnet.

Thomas Dimov
Architekt und Geschäftsführer zoë circular building gmbh, Zürich

Herbert Hofer
Architekt und Vorstandsmitglied AKRP RLP, Mainz

Andrea Klinge
Architektin, ZRS Architekten, Berlin

Nicolette Baumeister
Büro Baumeister, Architektur Medien Kommunikation, München

hier geht es zum Podcast

Internationaler Lehmbauworkshop Hallpa Wasi II in Huachon, Peru

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Infos auf: https://www.facebook.com/workshophallpawasi/

Hallpa Wasi is back!

This time we are planning a multidisciplinary workshop for those that are interested in the field of Architecture and Communication to continue our project of Hallpa Wasi located in the Andean town of Huachón, Perú.

Building up on the results of a very successful workshop Hallpa Wasi 1 that was realized last year, we are organizing a second edition from the 14th. – 21st. of April 2019.

The workshop will focus on a participatory process with the community of Huachón to promote and integrate the building of Hallpa Wasi into the local dynamics of the village and to transmit knowledge about advantages of local earth construction and anti-seismic rammed earth construction.

Additionally we will finish some works that are still pending to get running the building (for example earth plastering of walls, stone laying for a damp-proofing floor, etc.).

For more information you can contact us here!

Contact in Peru: intuylab@gmail.com
https://www.facebook.com/intuylab/

International Contact: hallpa.wasi@gmail.com

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Hallpa Wasi ist zurück!

Cinthia Condor organisiert zusammen mit dem peruanischen Kollektiv IntuyLab eine zweite Edition des internationalen Bauworkshops Hallpa Wasi mit Unterstützung der Universität Stuttgart und mit Finanzierung des Stuttgarter Change Labs.

Basierend auf den Ergebnissen des erfolgreichen Workshops Hallpa Wasi 1, der im September letzten Jahres stattfand, findet die zweite Edition vom 13. bis 21. 04 2019 statt.

Diesmal planen wir einen multidisziplinären Workshop für Interessierte im Bereich Architektur und Kommunikation, um unser Projekt Hallpa Wasi im Andendorf Huachon, Peru, fortzusetzen.

Der Workshop konzentriert sich auf einen partizipativen Prozess mit der Andengemeinschaft Huachón, um den Bau von Hallpa Wasi zu fördern und in die lokale Dynamik des Dorfes zu integrieren und das Wissen über die Vorteile des lokalen Lehmbaus und des erdbebensicheren Stampflehmbaus zu vermitteln.

Darüber hinaus werden wir einige noch ausstehende Arbeiten fortsetzen (z.B. Verputzen von Wänden, Abdichtung der Steinwände gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit usw.)

Kontakt in Peru: intuylab@gmail.com
https://www.facebook.com/intuylab/

Internationaler Kontakt: hallpa.wasi@gmail.com

Bauen mit Stroh und Lehm im Bodenseeraum

Otto Merz Kindergarten  Bernd Klauss

Frick-Eichstegen  iso-stroh  zoe

Samstag, 29. September, 10:30 Uhr:
Fachgespräch „Bauen mit Stroh und Lehm“
Kulturzentrum am Münster, Konstanz

Im Rahmen der Ausstellung THINK EARTH! finden eine Reihe von Sonderveranstaltungen statt. Nach der vielbesuchten Vernissage laden wir zum Fachgespräch mit den Architekten Bernd Klauss, Wilfried Stotz, Christopher Schad und Otto Merz, moderiert vom Kurator der Ausstellung Thomas Dimov. Wir fragen nach den vielversprechendsten Strategien und nach den überzeugendsten Beispielen im Stroh- und Lehmbau im Bodenseeraum. Die Matinée „Bauen mit Stroh und Lehm“ ist eine Kooperation mit dem Verein stroh+paille+paglia.

Bernd Klauss und Otto Merz haben beide bereits mehrere Häuser in Stroh gebaut. Sie werden diese in einem kurzen Vortrag vorstellen und ihre Besonderheiten herausstreichen. Wilfried Stotz stellt das neue Produkt „Strohhäcksel als Einblasdämmung“ vor und hat auch ein 1:1 Muster eines Dachaufbaus mitgebracht. Christopher Schad hat zusammen mit der Holzbaufirma Frick in Eichstegen ein neues Hauskonzept mit Strohdämmung entwickelt, welches komplett ohne synthetische Folien, Kleber o.ä. auskommt. Moderator Thomas Dimov beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Bauen mit Naturbaustoffen. Er hat selbst ein vorgefertigtes, modulares Holzrahmen-Element mit Strohdämmung unter dem Namen „zoë module“ entwickelt. Dieses ist in der Ausstellung als Pavillon zu besichtigen.

www.x-architekten.de
www.architekt-stotz.de
www.iso-stroh.de
otto-merz@gmx.net
www.frick-eichstegen.de
www.zoe-circular.com

www.stroh-paille-paglia

 

 

Update: SummerSchool 2018 gibt Vollgas

Seit über einer Woche arbeitet das gesamte Lehmbauteam, bestehend aus 25 Studenten und Lehmbauinteressierten, mit enormem Eifer an der Fertigstellung der Ausstellung, die am Freitag, den 21. September um 18:00 Uhr im Kulturzentrum am Münster, Richental-Saal, mit spannenden Vorträgen von Prof. Dr. Ing. Thomas Stark und Stephan Jörchel eröffnet wird.

In mehrere Gruppen eingeteilt, arbeiten die Teilnehmer abwechselnd in unterschiedlichen Ateliers. Begonnen wurde zunächst mit der Montage der Module für den Pavillon. Dabei wurde als erstes der Holzrahmen verschraubt, der mittlerweile bereits mit Stroh verfüllt ist und zurzeit mit der ersten Lage Grobputz aus Lehm versehen wird.

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Parallel dazu wurde eine Stroheinpressmaschine entwickelt und konstruiert, die allerdings noch weiterer Optimierungsschritte bedarf. Die Idee war, es unabhängig von vorgefertigten Ballenformaten, die Module gleichmässig mit Stroh befüllen zu können.

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Eine weitere Gruppe kümmerte sich um die Aufbereitung des Lehmmaterials für die Putzproben, die in diesem Moment erstellt werden.

Unsere schweizer Kollegen waren mit präzisem Schalungsbau für die Stampflehmelemente beschäftigt. Anschliessend werden die Stampflehmsockel mit Hilfe der Handstampfer erstellt.

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Das Modellbau-Atelier beschäftigte sich mit dem Projekt „Eco 46“, einem zeitgenössischen Beispiel für das Bauen mit Stroh und Lehm und erstellt ein Modell im Massstab 1:10 mit den originalen Naturmaterialien.

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Viele Grüsse

Atelier Medien
Lennart Melzer und Nikolaus Schuth

 

 

SummerSchool 2018 an der HTWG Konstanz

Die SummerSchool von THINK EARTH! hat gestern für 25 TeilnehmerInnen an der HTWG in Konstanz begonnen. Mit viel Neugierde und hohen Erwartungen ging es um 10:00 Uhr im ECOLAR-Gebäude auf dem neuen Campus West der Hochschule los.

Das ECOLAR ist ein Niedrigenergiehaus das von Studierenden und Professoren aller Fakultäten der Hochschule für den Solar Decathlon Europe konzipiert und gebaut wurde. Der Name setzt sich aus den Begriffen „Ecologic“ und „Solar“ zusammen, oder aus „Economic“ und „Modular“. Diese Namesgebung lässt schon viel erahnen. Ein wirklich spannendes Projekt! Wer mehr erfahren möchte, kann hier mehr Infos dazu  finden: ECOLAR Home HTWG

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Foto: Webseite Team Ecolar

 

In diesem gemütlichen und ökologischem Ambiente fühlen wir uns alle gleich sehr passend aufgehoben. Das Wetter meint es gut mit uns und kurz nach 10, während die Kaffeemaschine im Hintergrund ruhig gluckert, fangen wir mit einer Vorstellungs- und Willkommensrunde an. Es sind viele Freiwillige und Ambitionierte dabei, so dass das Team um die Organisation 8 Personen ausmacht, um den Teilnehmern ihr jeweiliges Wissen in ihren speziellen Bereichen weiterzugeben. Viele andere Helfer packen mit an, wo auch immer sie können, damit alles zur richtigen Zeit an Ort und Stelle ist.

Die Einleitung mit der Vorstellung des Team, des Zeitplans und der Organisation von Thomas Dimov und Sandra Czajka wird mit einem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Stark abgerundet, der über das Projekt ECOLAR berichtet. Gleich zu Beginn beglückwünscht er die Teilnehmer dafür ein Interesse für ökologisches und nachhaltiges Bauen entwickelt zu haben. Die Nachfrage nach gesunder, aber vor allem nachhaltiger Bausubstanz wird, wie er sagt, in den nächsten Jahren stetig wachsen; spätestens wenn der Energienachweis gesetzmässig so angepasst sein wird, dass auch die Grauenergie, die zur Herstellung von Bauteilen verbraucht wird, in eben diesem Nachweis berücksichtigt werden muss. Und da hat Lehmbau bekanntermassen extrem gute Karten.

Jeder, der sich bisher vielleicht noch nicht sicher war, ist spätestens nach diesen Worten absolut überzeugt, dass er hier in diesem Kurs richtig ist! Viele der TeilnehmerInnen, die sich der Reihe nach vorstellen, berichten von einigen Erfahrungen oder Selbstexperimenten mit Lehm, alle hingegen bekunden grosses Interesse am natürlichen, nachhaltigen Bauen und an dem „wie man’s anders machen kann, als alle anderen“.

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Foto: Prof. Dr. Thomas Stark beim Vortrag zum ECOLAR Home

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Foto: Thomas Dimov beim Erläutern des zeitlichen Ablaufs in den nächsten beiden Wochen

Nach einem stärkenden Mittagessen mit schneller Begutachtung des Ausstellungsortes kommen wir zurück zum Basecamp im ECOLAR und hören Thomas Dimov gespannt zu, welche Aktivitäten uns erwarten, welche Ziele wir erreichen wollen und wie es aussehen könnte, wenn wir am Ende der SummerSchool die Ausstellung aufbauen und eröffnen werden. Er zeigt uns an welchen Orten die Wanderausstellung THINK EARTH! bereits zu sehen war und wie das Konzept je nach Raum und Umgebung variiert hat. Aber am Ende geht es immer um Lehm und das Bauen mit natürlichen Konstruktions- und Dämmmaterialien wie beispielsweise Holz und Stroh. Er reicht ein Muster aus Hanffasern durch die Reihe, das sich ebenfalls als ökologische Alternative zum synthetischen Dämmstoff eignet. Mit Hanf wurde beispielsweise auch das Gebäude gedämmt in dem wir uns gerade in diesem Moment befinden.

Zum Abschluss beginnt die erste körperliche Tätigkeit des Tages: Ausladen des Materialanhängers. Mit viel Elan sind alle dabei, und ob es am versprochenen gemütlichen gemeinsamen Abend liegt, oder an der Vorfreude ab morgen mit dem praktischen Teil fortzufahren, wissen wir nicht. Jedenfalls lockern alle die eingesessenen Knochen und packen kräftig mit an.

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…auch wenn einige dann schon etwas müde zum Basecamp gebracht werden müssen.

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Die Stimmung ist gut und die ganze Truppe der Neu-Lehmbauer hoch motiviert. Wir freuen uns auf weitere lehrreiche und spannende Tage und berichten bald wieder über unsere Erfahrungen.

Wer das alles einmal live sehen möchte, der kann gerne ab Donnerstag, den 13.09.18 im Kulturzentrum am Münster vorbei schauen und das Geschehen beobachten. Wir freuen uns auf Besucher!

Bis dahin, lehmreiche Grüsse,

Sandra

Summer School THINK EARTH!

Nachhaltiges Bauen mit den Naturbaustoffen Holz, Stroh und Lehm

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Summer School THINK EARTH! Konstanz Flyer

> Summer School THINK EARTH! Konstanz Inhalt

> Summer-School THINK EARTH! Konstanz Programm

Zweiwöchige Summer School an der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Gestaltung Konstanz, 10. Sept. – 21. Sept 2018

Anmeldeformular siehe ganz unten!

 

Inhalt

  • Bedeutung von Naturbaustoffen für das nachhaltige Bauen
  • Von der Erde zum Baulehm
  • Herstellung von Stampflehm
  • Herstellung und Wirkungsweise von Lehmputz
  • Holzbauelemente mit Stroh als Dämmstoff


Ateliers

  • Testen und Aufbereiten von Baulehm
  • Herstellen von Stampflehm-Elementen inkl. Schalungsbau
  • Herstellen von eigenen Lehmputzmischungen aus Aushublehm und Anwendung
  • Herstellen von Wandelementen aus Holz, Stroh und Lehm
  • Analyse realisierter Projekte und Bau eines Architekturmodells
  • Entwicklung eines Ausstellungsdesigns für eine Lehmbauausstellung

Der Aufbau, die Betreuung und der Abbau der Ausstellung erfolgen auf freiwilliger Basis durch die TeilnehmerInnen der Summer School.

> Detailprogramm

> Impressionen vom THINK EARTH! Workshop in Seewen / CH

 

Kursleitung

Prof. Dr. Ing. Thomas Stark (stark@htwg-konstanz.de)
Thomas Dimov, Dipl. Arch. ETH SIA (info@zoe-circular.com)
Sandra Czajka, M.A. Architektur (sandra@lehmbau.blog)

 

Termine

Zeitraum: 10. Sept. – 21. Sept., jeweils 9:00-17:00 Uhr
Start: Montag 10.09.: 10:00 Uhr, meet and greet, getting installed
Ende: Freitag, 21.09.; 18:00 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung

 

Ort

HTWG Konstanz – Raum wird den Teilnehmern per Email mitgeteilt

 

Credits

Summer School | 6 ECTS | MAR WP

 

Anmeldung

Studierende der Fakultäten Architektur, Gestaltung und Ingenieurwesen sowie weitere Interessierte. Max. 20 Teilnehmer. Die Teilnahme ist für Studierende kostenlos. Für Gäste wird eine Teilnahmegebühr von 450 Euro erhoben.

Studierende melden sich bis zum 30. Juli 2018 per Email an: stark@htwg-konstanz.de

Weitere Interessierte, Anmeldeschluss 9.9., benützen bitte das folgende Webformular und bezahlen die Teilnahmegebühr auf folgendes Konto ein:

 

Ich melde mich verbindlich für die Summer School an und bezahle die Teilnahmegebühr auf folgendes Konto ein:

zoë circular building gmbh
Karl-Stauffer-Strasse 3
CH-8008 Zürich
Konto Postfinance BIC: POFICHBEXXX IBAN: CH89 0900 0000 3157 4683 3

Von Schabmadonnen und sonstigen Glücksbringern.

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Eine Schabmadonna. Nur ein bisschen von der Figur wurde jeweils geopfert und in den Kaffee oder Tee gestreut. | © Roger Wehrli

Letzten Sonntag musste ich schnell aus der Stadt raus, wo der Adventsverkauf wütet und alles sehr aufgeregt und nervös ist. Die S6 nach Wädenswil und dann mit der Südostbahn hoch über Schindelegi, Biberbruck nach Einsiedeln. Ab in den Schnee.

Der Besuch in der Klosterkirche ist nicht nur seit der Ausstellung im Landesmuseum ein Muss, sondern gehört zu den regelmässigen Stopps, wenn ich in der Region bin.

Dieser sonntägliche Besuch war aber ein besonderes Ereignis. Vor der in Gold und Blau gekleideten Schwarzen Madonna sassen Andächtige und suchten Ruhe, Einkehr oder Trost. Dass es aber früher eine Madonna zum Heimnehmen gab, wussten jedoch nur wenige. Diese Take-Away Madonna war eine kleine Nachbildung des Gnadenbildes aus Ton und nannte sich Schabmadonna. Diese Figuren wurden bis Ende des 18. Jahrhunderts vom Kloster Einsiedeln hergestellt, gesegnet und gratis abgegeben. Die kleinen nicht gebrannten Figürchen wurden nach Hause genommen und mit einem scharfen Messer geschabt. Das abgeschabte Pulver sollte den Menschen wie auch dem Vieh Linderung bringen.

Ist es nicht ein Widerspruch, dass ausgerechnet das Kloster diese Tonfiguren herstellte?

Diese Schabmadonnen seien offiziell vom Kloster gesegnet worden, was durch die Anbringung eines Stempels ersichtlich war. Kopien, die im Dorf verkauft wurden, galten als Aberglauben. Die katholische Kirche habe es ihrer Meinung nach verstanden, ihre Haltung gegenüber dem Aberglauben anzupassen, je nach den Bedürfnissen der Menschen.

Die Neuentdeckung des Lehms als Baumaterial hat hingegen nichts mit Aberglauben zu tun!

Am 16. Januar 2018 eröffnet die „THINK EARTH!“ Ausstellung zum zeitgenössischen Bauen mit Lehm. Ich hätte gerne ein paar gestreute Lehmkrümel für das Neujahrsessen, um der Ausstellung viel Glück zu wünschen. Dann lasst uns darauf gemeinsam an der Vernissage 18:30 Uhr in der Markthalle in Basel anstossen!

Viel Glück allerseits!

Sabine Ziegler

Think Earth! an der ETH Zürich

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THINK Earth! – Ausstellung zum Bauen mit Lehm heute
30. Oktober – 6. November 2017, ETH Zürich, Hauptgebäude

Montag, 30. Oktober 2017 um 17:30 Uhr, Haupthalle:

Vorträge von Prof. Dominique Gauzin-Müller (Kuratorin TERRA Award, Stuttgart) und Prof. Roger Boltshauser (Boltshauser Architekten / TU München, Zürich), mit anschliessendem Apéro.

Mittwoch, 1.November 2017, 17.30 Uhr, HG G 60, Semper Aula:

Podiumsdiskussion „Lehm und Gesundheit“ auf Deutsch
Wir diskutieren wie Lehm und Lehmputz effizient und auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit regulieren und gleichzeitig den Komfort im Innenraum steigern kann.
Jeremy Hoskyn (AHB, Zürich, angefragt), Andrea Klinge (ZRS Architekten, Berlin), Prof. Eike Roswag (TU Berlin / ZRS Architekten, Berlin), Dr. Walter Hugentobler (Hausarzt im Ruhestand, Zürich), Ralph Künzler (Baubiologie und Lehmbau, Winterthur), Thomas Dimov (zoë circular building)?.
Moderation: Prof. Adrian Altenburger (SIA Schweiz / HSLU, Luzern).
Im Anschluss an die Diskussionsrunde findet ein Apero statt.

Freitag, den 3. November 2017, 17.30 Uhr, HG G 60 Semper Aula:

Podiumsdiskussion zu „Lehm und Technologie” auf Englisch
Wir diskutieren wie Lehm kosten- und zeiteffektiv durch Innovation (z.B. Vorfabrikation, Flüssiglehm, Lehmsteine) in unsere gegenwärtige Baupraxis implementiert werden kann.
Dr. Romain Anger (amàco / CRAterre, Grenoble), Dr. Antonin Fabbri (ENTPE / RILEM, Lyon, angefragt), Mark Inderbitzin (Boltshauser Architekten, Zürich), Gnanli Landrou (ETH Zürich), Laurent de Wurstemberger (Terrabloc, Genf).
Moderation: Prof. Dr. Guillaume Habert (ETH Zürich).
Im Anschluss an die Diskussionsrunde findet ein Apero statt.

Elemente der Ausstellung:

Grounded materials
TERRA Award
zoë modules
Videos Bauen mit Lehm
Lehmtafeln Daniel Duchert

Weitere Informationen:

Think Earth! ETH Zürich

Stöggis, Sabine Ziegler

Ich wandere gerne und dies nicht immer auf den markierten Wegen. Umso „abwegiger“ ich bin, desto stärker verändert sich mein Befinden. Im Hochgebirge freue ich mich über den Ausblick von oben. Im Tiefland über den Blick nach unten. Meine Wanderschuhe erhalten immer dickere Sohlen aus Dreck und Schlamm. Ich wachse von meiner Grösse – 1.62m immer höher und fühle mich wie eine echte Beauty Queen auf „Stöggelischuhe“

Am Abend merke ich, dass diese Masse an meinen Wanderschuhen klebrig, ja schmierig ist. Es handelt sich um eine dicke Lehmschicht. Lehm ist ein mineralisches Zerfallsprodukt von Gestein. Es handelt sich um kleine Lehmplättchen, die aneinander haften und zu einem Klumpen zusammenklebt. Je stärker zusammengepresst, desto fester der Klumpen und höher mein Schuh.

Die Lehmkarte Schweiz zeigt an, dass es über das ganze Landesgebiet der Schweiz Lehmvorkommen gibt.

Lehmkarte_Schweiz

Vor allem gibt es Vorkommnisse im Mittelland über den Jura bis hin zur Rheinebene, also praktisch das ganze Gebiet nördlich der Alpen, wo früher das grosse Meer war.

Interessanterweise entsprechen die Lehmvorkommnisse denjenigen Gebieten mit der grössten Bevölkerungsdichte. Dort wo gebaut wird, fahren heute Zugwaggons mit Zement, Kies und Gestein hindurch. Doch eigentlich gäbe es eine unendliche Quelle an Baumaterial gleich unter den Füssen. Die ETH hat berechnet, dass 2017 im Kanton Zürich 1’800’000 m3 verwendbarer Lehm aus Aushubmaterial zu gewinnen wären. Würde man bei einem 4-stöckigen Mehrfamilienhaus den Lehm dort einsetzten, wo er optimal wäre, entspricht dies gegen 3760 Häuser. Also ein gewaltiges Potential, das es zu entdecken gilt.

Ich würde dann gerne mit meinen echten Stöggis durch die Fluren dieser Gebäude laufen und ganz hoch rauskommen!

We Think Earth! Anouchka, Videoproduzentin

Nach meinem Architektur Diplom habe ich mir die Zeit genommen, mich zu fragen, was ich in meinem Leben machen möchte. Gebäude bauen welche die Welt verbessern. Ja, einverstanden, aber wie? Im konventionellen Bauen habe ich keine Antworten auf meine Frage gefunden; abgetrennt vom Ökosystem scheinen selbst die Minergie Standards vor allem für eine Logik des immer Mehr zu stehen anstatt für die Bedürfnisse der Gesellschaft: mehr Isolation, mehr Abdichtung, mehr Technologie…. Ich habe erkannt, dass einfache Lösungen, die in ein globales Verständnis des Lebenszyklus eines Gebäudes eingebettet sind, manchmal viel mehr als konventionelle Lösungen bringen können. Der Lehm ist oft in meiner universitären Laufbahn aufgetaucht, zu Beginn vielleicht per Zufall, danach mehr durch Wahl. Es ist ein Material, das eine neue Art die Architektur zu konzipieren ermöglicht, voller Potenzial, um die Probleme unserer Zeit zu beantworten. Im Think Earth! Team kümmere ich mich um die Realisierung der Videos, in denen die Eigenschaften und Vorteile des Lehms in Bezug zu den folgenden Themen erklärt werden: Ressourcenentwicklung, Gesundheit, Bauphysik und soziale Beiträge.